© Holger Melms
2003-2007

 

Alta

 

Die gar nicht heimliche aber inoffizielle Hauptstadt der Finnmark ist mit 13.000 Einwohnern im Stadtbereich (18.000 in der Kommune Alta) die größte Stadt der Finnmark. Aber eine waschechte Hafenstadt ist es nicht. Die vorhandenen Kais und Bootshäfen liegen alle weit entfernt vom neuen Stadtzentrum.

Ferner: um nach Alta zu kommen, muss man einen ziemlich monotonen Umweg segeln. Warum also hin? Ganz einfach: Vidar hatte mir 2003 spontan zu einem schwer zu beschaffenden Ersatz-Generator und anderen Annehmlichkeiten verholfen und wir hatten vereinbart, dass ich ihn dieses Jahr besuchen würde.

Über Alta habe ich schon 2003 berichtet. Es ist im wesentlichen unverändert. Aber man baut fleißig und stetig an der Erweiterung des neuen Zentrums auf der grünen Wiese (genauer: einem alten Moorgebiet).
 

 

10. August 2006   22:57   Altafjord Rückblick

 

Das ist die erwähnte monotone seenartige Fläche des Altafjords. Ich habe sie nach einem ganzen Tag Sonne plus achterlichem Wind durch den “Wolfssund” (Vargsund) bereits hinter mir.  Ich befinde mich kurz vor dem Sportboothafen von Bossekopp.
 

 

11. August 2006   12:02   Alta Bootsverein

 

Hier hat sich glücklicherweise noch nichts verändert: es gibt noch immer den Service-Steg als einzigen inoffiziellen, frei zugänglichen Liegeplatz für Gäste (“max. 2 Stunden”) de facto gratis. Von hier sind es 2-3 Kilometer zum Zentrum von Alta.

Auf der “anderen Seite” von Alta soll es einen neuen Kleinboothafen geben, von dem es dann aber 4 bis 5 Kilometer zum Zentrum sein dürften.
 

 

12 August 2006   14:45   Tänzer

 

Ein bedauerlicher Kontrast: die farbenfrohen, individuellen Kostüme der südamerikanischen Musikgruppe vor der Schachtel-Architektur einer auf dem Zeichentisch entstehenden Neustadt. Bedauerlich einfach deshalb, weil ich mir mehr Farbe, “Froheit” und Individualität in der gesamten neueren nord-norwegischen Stadtarchitektur wünschen würde.

Hier beginnt ein Zeitsprung vom 12. auf den 22. August.

 

22. August 2006   14:07   Alta 2.Quadrant mit Schachteln

Diese und die folgenden 3 Aufnahmen stammen vom 22. August, als mich die Hurtigrute im Stich ließ und ich mit dem Bus von Öksfjord via Alta nach Hammerfest fahren musste.

Im Hintergrund gleich zwei Schachtel-Beispiele. Im Vordergrund der zentrale Treffpunkt “alfa-omega” (immerhin Schachtel PLUS Dreieck).
 

 

22. August 2006   14:06   Alta 3.Quadrant mit Hotel

 

Auf der anderen Flanke des Zentralplatzes versucht man es auch schon mal mit ein paar Dreiecken. An der Ecke das Park-Hotel, auf dem eine Web-Kamera installiert ist. (Siehe unten.)
 

 

22. August 2006   14:09   Alta 4.Quadrant mit Post

 

Im vierten Quadrant des “+”förmigen Zentrums kommt zum Dreieck noch ein Halbkreis. Wohl bedeutsamer als mein Gemecker: Alta wächst! Im Hintergrund eine der vielen Neubauten.

Im ersten Quadrant befindet sich hinter dem Einkaufszentrum die große Bibliothek, die aber kein WLAN anbietet, weil, wie man mir sagt, sie bald in neue Räume verlegt werden wird. Mein Laptop sagt mir aber, dass es ein Netz namens “Kaffeepausen” in der Nähe geben muss. Also suchen und fragen.
 

 

22. August 2006   13:36   Alta Kaffeepausen

 

Und tatsächlich: mitten im Einkaufszentrum gibt es ein kleines Restaurant namens “Kaffeepausen”, in dem man für einen sehr vernünftigen Preis (10 Nok/30 min; 15 NOK/Stunde) sich ins Netz einwählen kann. Ich bin begeistert.

Hier endet der Zeitsprung. Der Bus nach Hammerfest wartet nicht. Es geht zurück zu meinem Besuch bei Vidar.
 

 

12. August 2006   14:48   Vor Alfa+Omega

 

Im Zentrum von Alta liegt - wie gesagt - das vielbesuchte Café-Restaurant “alfa omega”, das man sich auch bequem unter http://www.altaposten.no/incoming/article3401.ece/ betrachten kann. Vidar wird einen guten Teil seiner Familie auf diesem Foto wiedererkennen.
 

 

13. August 2006   11:26  Alta am Horizont

 

Ich habe Glück. Nach zwei sonnigen “Besuchstagen” scheint die Sonne noch immer, als ich die “Große Kreuzung” (drei Sunde und der Altafjord) mit ihren heftigen und unberechenbaren Winden erreiche.

Jetzt muss ich noch den unbewohnten Stjernsund (nur ein Grubenbetrieb am Nordufer) schaffen und habe dann die frei Wahl: Stopp in Öksfjord oder weiter bis Bergsfjord. Ich entscheide mich für Öksfjord, das ich ohne jeden unerfreulichen Windstoß erreiche. Zu diesem Zeitpunkt ruft Vidar an und fragt nach meinem Befinden; in Alta gäbe es ein furchtbares Gewitter. Diesmal gilt also doch: “Mit die Dooven is Jott”.


 

Übrigens: das nur kurz im Sommer offene Vandrerheim von Alta gibt es nicht mehr. Und wer hat es gekauft? Wie das Leben so spielt. Auch das Vandrerheim in Trondheim soll verkauft worden sein. In Schweden gibt es einige Hundert Vandrerheime, in Norwegen wohl kaum noch zwei Dutzend. (Lässt sich leicht im Internet überprüfen.) Sind die Norweger zu reich geworden? Kommen alle Ausländer mit einem Wohnmobil oder Segelboot? Oder wandert hier keiner? Oder gibt es andere Formen des preiswerten Übernachtens? Oder gibt es doch grundlegende Unterschiede zwischen schwedischer und norwegischer Lebensweise? Egal wie, ein Problem das mich erst wieder interessieren wird, wenn ich mit dem Auto unterwegs sein werde.

 

Ach ja, noch was. Vidar nahm mich mit in das neue, kleine Tirpitz-Museum am Kåfjord (an der E6, dicht oberhalb ihres ehemaligen Verstecks). Was mir beim Betrachten der vielen Pläne, Fotos, Modelle und Einzelstücke durch den Kopf ging: wer so sorgfältig plant, präzise realisiert, in neuen Größenordnungen denkt, kann einfach ein Schiff wie die Tirpitz nicht verlieren. Gewisse Ähnlichkeiten zu sehen, wäre sicherlich politically incorrect.

 

 

 

 

 

Zum vorherigen Kapitel / Previous chapter 

Nach oben / Top of page (chapter)

weiter zum nächsten Kapitel / Next chapter

 


Zuletzt bearbeitet / korrigiert / erweitert / Verweise (links) getestet am: 1. November 2006