Vestfjord (Südlich Leinesfjord) |
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Radtour Leines Kjerringöy
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Helnessund |
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An Helnessund habe ich einige nette Erinnerungen. Auf einen längeren Landgang hatte ich aber jedesmal verzichtet.
Da ich Bodö, wie ursprünglich geplant, an diesem Tag nicht mehr erreichen konnte, bot sich damit die Gelegenheit, dies nachzuholen.
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Warme Abensonne auf den hübschen, aber wohl todgeweihten alten Lager- und Betriebshäusern im Sund. Rechts und links davon liegen hässliche weiße, vor einigen Jahren wohl moderne Gebäude der Fisch-Verarbeitung. Der Betrieb ist noch aktiv.
Den Abend verbringe ich zufrieden (zwei Tage achterlicher Wind) und mit gutem Essen an Bord. Am nächsten Morgen kommt das Rad für einen kleinen Ausflug an Land. Das Wetter verwöhnt mich.
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Die Wohnhäuser liegen freundlich eingebettet in einer hügeligen, grünen Landschaft.
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Das Zentrum von Helnessund - praktisch die Rückseite der Fischfabrik mit einem noch im Herbst und Winter an 3 Tagen geöffnetem Restaurant, dem Kaufladen (ICA), der Post und - jenseits des linken Bildrandes - der Tankstelle.
Wer glaubt, das sei alles trivial, sollte mal in die vielen Küsten-Orte kommen, wo es das alles nicht mehr gibt!
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Die Berge im Hintergrund sind laut Straßenkarte wahrscheinlich Skotstindan 745 m (links) und Hestdaltuva 865 m.
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Blick über das Zentrum von Helnessund und über den Leinesfjord in Richtung Norden. Die Straße nach Leines führt an den silberfarbenen Tanks vorbei.
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Blick nach Westen über die vorgelagerten Inseln mit ihren Sandbuchten zu den Lofoten. Im Hintergrund rechts Lofotodden, 45 Seemeilen entfernt.
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Die Aufnahme entstand nach der Rückkehr von Leines, kurz vor dem Ablegen.
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Ein Höhepunkt des Törns: Sonne, warm, gutes Essen für einen vernünftigen Preis, eine Art Gartenlokal, Ruhe, Entspannung, freundliche Bedienung, sicherer Hafen, lokale Bevölkerung.
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Radtour durch Leines
Von See kommend ist nördlich von Helnessund eine große Kirche zu erkennen. Hätte ich einen Reiseführer, würde ich wahrscheinlich lesen: “Leines war früher ein bedeutender Ort mit wohlhabenden Einwohnern. Der Ort gab dem hier ins Land einschneidende Fjord seinen Namen.”
Das Gebiet (inkl. Helnessund) erscheint mir in heutiger Zeit weder reich noch touristisch bedeutend, aber gepflegt. Es hat einen Hauch von morbidem Charme, aufgrund der vielen nicht abgemähten, mit hochgeschossenen Kräutern bewachsenen Grünflächen.
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Hier stand schon im 16. Jahrhundert eine Kirche für eine Bevölkerung von “53 Mann”*. Der heutige Bau stammt - wie ich vermute - aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
*http://www.love.is/roald/ref1589.htm.
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Mein erstes Ziel ist natürlich die Kirche, die sich nur ungern fotographieren läßt, da jenseits einer nahen Steinmauer mannshohes Unkraut wuchert. Zu erkennen ist auf jeden Fall ihre Größe und die Sorgfalt, mit der sie erhalten wird.
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Und die Formenfreude, mit der sie errichtet wurde.
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Ich hänge weder an Kirchen noch an Friedhöfen, aber in diesen nordnorwegischen Orten, die oft nur aus wenigen einfachen Häusern bestehen, sind es die einzigen Einrichtungen, die mir sehenswert erscheinen.
(Interessante Hafenanlagen und florierender Landhandel sind wie gesagt “tod”, ihre modernen Nachfolger wie COOP oder NAERMAT oder 20m nackter Betonkai für die Fähre sind wahrhaftig nicht der Hit.)
An diesem warmen Spätsommertag wirkt dieser Friedhof wie ein großräumiger, lichtdurchfluteter Stadtpark, den es so nicht mal in Bodö oder Tromsö gibt.
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Etwa hier, direkt unterhalb der Kirche muss mal der alte Hafen gelegen haben. Im Hintergrund, jenseits des Vestfjords in etwa 40 Seemeilen Entfernung, die Lofoten (Lofotveggen). Der Blick geht nach Nordwesten, etwa in Richtung Stamsund.
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In Leines stehen noch einige schöne alte Bauernhäuser, von denen dieses wohl nur noch als Urlaubsdomizil genutzt wird.
Über einen kleinen Buckel geht es die ein bis zwei Kilometer zurück nach Helnessund. Die gute, aber abgelegene Landstraße wird kaum befahren. Sie ist ein “Seitenarm” der 835, über die beide Orte an die E6 am Sagfossen (bei Vassmo) verbunden sind. (Für die Zukunft muss man sich also keine allzu großen Sorgen zu machen.)
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Kjerringöy |
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Die auf diesem Schild dargestellte Anlage machte den Ort in ganz Norwegen berühmt. Ein gut erhaltenes Denkmal des vergangenen “Küsten-Norwegen”.
Da, wo die Windrose eingezeichnet ist, führte früher eine Hauptwasserstraße von Bergen/Trondheim zu den Lofoten. Heute liegt die Wassertiefe bei Null - bei niedrigem Niedrigwasser. Wie das funktioniert haben soll, muss mir nochmal jemand erklären. Funktioniert hat es auf jeden Fall, die Besitzer wurden reich - allerdings nicht in alle Ewigkeit.
Auf jeden Fall ist Kerringöy das Abbild des historischen Norwegen.
2004: Ein paar Fischer hatten etwas weiter nördlich in tieferem Wasser ihre Bootshäuser und es gab einen kleinen Schwimmsteg für Besucher des Museums.
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Keine Chance, das Museum als Einzelreisender im Frühjahr oder Spätsommer/Herb st zu besichtigen: Geöffnet vom “27. Mai bis 20. August, täglich 11 bis 17 Uhr.”
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2006: Größte Verblüffung: dort, wo noch vor 2 Jahren eine große Wasserfläche zu dem Besuchersteg führte, war alles zugebaut: zwei neue Molen mit merkwürdigen Aufbauten, Dutzende neue Karnickelställe, neue Schwimmstege, neues Seezeichen (Grüne Tonne. Die neue landseitige Mole führt über die ehemalige Zufahrtsrinne.)
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Dazu im Bau - eine neue Mehrzweckhalle?
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Was soll das Jammern, so wird es wahrscheinlich in 10 Jahren in allen norwegischen Häfen aussehen. Dann brauchen wir nicht mehr die langen Wege bis in den fernen Norden zu segeln. Dänemark tut es dann auch wieder - zum halben Preis.*
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Es ist Freitag Abend, und bei dieser Expansion und der Nähe zu Bodö muss es totsicher ein offenes Restaurant geben - oh, wie naiv!
Das Gaststättengewerbe in Nord-Norwegen bescheert mir regelmäßig Lustträume über einen Urlaub in Bayern oder Österreich oder Frankreich oder .. . (“Vertshus” = “Wirtshaus”)
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Zuletzt bearbeitet / korrigiert / erweitert / Verweise (links) getestet am: 1. November 2006
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