By Holger Melms
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Mein Standard-Browser, mit dem ich auch meine Seiten teste.
Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
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3500 km “Ausflug” zu
Sjöbergs Marin & Motor

 

 

 

20. Okt. 2005   11:37   Björn Sjöberg im Büro

 

Sjöberg ist ausnahmsweise keine Landschaft sondern - wie zu vermuten - eine Person. In wahrscheinlich dieser Position hat mir Björn Sjöberg am Dienstag vormittag erklärt: “Ein neuer Zylinderkopf für Deinen 26 Jahre alten Motor und alle Dichtungen dafür? Alles am Lager.”

 

Kleine Stichelei gegen einen belastbaren klimatischen Bonbonrundlutscher: Es gibt Menschen, die betrachten die 2830 km von Lüllau bei Hamburg nach Menton am Mittelmeer und zurück als weite und anstrengende Reise. Hier oben ist diese Entfernung kaum der Rede wert. (Havöysund wären noch zwei zusätzliche Reisetage entfernt.)

Von allen YANMAR-Werkstätten, die ich in Finnland, Schweden, Deutschland und Norwegen um Teile oder Reparaturen gebeten habe, gibt es keine, die auch nur im entferntesten an die Ausstattung und Qualität - und Hilfsbereitschaft(!) - derjenigen von Björn Sjöbergs Marin & Motor im Süden von Stockholm (Länna) heranreicht. (In Göteborg soll es eine ähnlich gute geben, die ich bisher nicht kenne.)

Als am Dienstag Vormittag die Diagnose “Zylinderkopf ist gerissen” feststand, gab es nur zwei Dinge zu tun:

  • bei Björn anrufen und fragen, ob ein passender Zylinderkopf am Lager ist
  • und, als die Antwort “Ja” lautet, alles zusammenzupacken (einige Kilo Metall) und mit dem Auto nach Stockholm zu fahren. 

Der einzige Luxus bestand darin, eine Strecke zu wählen, die ich bisher in Teilen noch nicht gefahren war.

 

18. Okt. 2006   10:48   Saltfjellet  Hinweistafel E6 alt

 

Keiner mehr unterwegs - jedenfalls keine Touristen mehr, für die dieser Parkplatz angelegt wurde. Die Tafel im Hintergrund erklärt u.a., dass hier ein 10 km langer Abschnitt der ersten, erst 1937 fertiggetellten Strasse über das Saltfjell erhalten ist und von Fussgängern und Radfahrern benutzt werden kann. (Auf der Rückfahrt war die Tafel abgebaut - Winterlager?)

Diese Strasse wurde noch bis 1991 benutzt. Erst danach wurde die jetzige breitere Strasse für den Verkehr eröffnet. Die Strecke sei - sagt der Text auf der Tafel - normalerweise vom 1. Juli bis 1. Oktober schneefrei - immerhin volle drei Monate!
 

 

18. Okt. 2006   10:57   Stödi 2 rote Häuser

 

Der ehemalige Haltepunkt Stödi am höchsten Punkt der Strecke über das Saltfjell. Die Bahnstrecke konnte erst 1963 in Betrieb genommen werden, Kälte und Schnee waren schwieriger zu bezwingen als die Geländeform. (Relativ sanfte Täler im Süden und Norden.)

 


E6 - eine Fernverkehrsstraße? Vielleicht in 50 Jahren!

Südlich von Mo i Rana, einer wenig attraktiven Industriestadt, sollte die E6, das verkehrstechnische Rückrat Norwegens, in “Romantische Strasse” umbenannt werden und der Fernverkehr über Schweden geleitet werden. Tausende enger Kurven führen durch eine seenreiche Landschaft nach

Mösjöen.
 

 

18. Okt. 2006   13:33   Mosjöen   SeefrontIn diesem Städtchen kämpft wieder mal die Touristen-Propaganda gegen die Realität.

Die “einmalig schöne Sjögata” hat zwar noch einen geschlossenen Bestand an alten Holzhäusern, aus dem sich ein ansprechendes Ensemble bilden ließe. Obwohl das Gebiet “fredet”ist, also auf dem Papier geschützt ist, wurschtelt jeder Hausbesitzer so vor sich hin.

 

18. Okt. 2006   13:33   Mosjöen   Seehäuser

 

Was zum Beispiel der Besitzer des weiß-grünen Hauses mit seinem Bretterverschlag erreichen will, ist mir nicht so ganz ersichtlich.

 

18. Okt. 2006   13:38   Mössjöen   GataDie Häuser an der Uferstraße sind alle gepflegt, aber die Straße selbst verströmt nicht den versprochenen Charme.

Vielleicht sollte ich mal in der Hauptsaison bei strahlender Sonne hinfahren. Bei diesem Wetter hat der Stopp nur insofern gelohnt, dass ich weiß, wie es aussieht.

 


 

18. Okt. 2006   14:47    E6 / Villmarksveien / Börge

 

Der nächste Stopp am Abzweig des “Villmarkveien” von der E6 zurück nach Norden ist ungeplant. Die reine Natur ist einfach Norwegens größtes Touristenkapital.

Um diese Strecken wirklich zu genießen, werde ich sie mal fahren, wenn ich soviel Zeit habe, dass ich mir erlauben kann, am Tag nur 200 km zu fahren.

Nachtrag (im Atlas nachgesehen): die Berge im Hintergrund müssen im Børge-Nationalpark liegen. Durch dieses schlecht nutzbare - daher Nationalpark - Gebirgsmassiv mit Bergen zwischen 1339 m(Sklettfjellet) und 1703 m (Kvigtind) verläuft die Grenze zwischen Tröndelag und Nord-Norwegen.
 

 

18. Okt. 2006   15:00 Majavatn 319,96 mEin Bahnhof der Nordlandbahn (Trondheim-Bodø) mit einem hübschen Namen direkt an der E6. Er markiert den höchsten Punkt der Strecke Møsjøen - Steinskjär (beide am Meer) und liegt nicht mal halb so hoch wie Stödi auf dem Saltfjell mit 692 m über Null.

Es ist der südlichste Bahnhof in Nordnorwegen und sicherlich ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen.

 

18. Okt. 2006   15:10   Nord-Norge Tor E6

 

Der Abschied von Nord-Norwegen versöhnt mich etwas mit der E6: ab hier (der Nordgrenze von Tröndelag) bis Steinskjär ähnelt sie einer bequem zu befahrenden schwedischen Landstraße.
 

 

18. Okt. 2006   17:50   E6 südlich Steinskjär, Wolken

 

Ab Steinskjär geht die Quälerei wieder los, die Straße ist dem intensiven Verkehr in der Region um Trondheim nicht gewachsen. Der etwas kitschige Abendhimmel ist ein lohnendes Motiv, die Automatik-Fähigkeiten der Kamera während der Fahrt zu testen.

 

Zu Trondheim, in dem PHINE direkt gegenüber dem Bahnhof eine Woche auf mich gewartet hat (das war 2002), nur soviel: erst in der Dunkelheit angekommen, noch in der Dunkelheit weitergefahren, ausgezeichnet bewirtet worden.

 


Röros

 

19. Okt. 2006   12:03   Rösos Bahnhof

 

Hier oben ist schon halber Winter, noch fehlen die tiefen Minusgrade. Die  Existenz des Bahnhofs an der Bahnlinie nach Trondheim scheint gesichert - etwa alle drei Stunden fährt hier noch ein Zug. Ich habe einige Mühe, das berühmte Zentrum der Stadt zu finden.
 

 

19. Okt. 2006   12:14   Rösos Straße breit

 

Zwei Hauptstraßen führen einen Hang hinauf. Auf der breiteren der beiden (Bergmannstraße) finde ich bei diesem Wetter einen bequemen Parkplatz. (Im Touristenbüro fand ich eine ansprechende, sehr umfangreiche Broschüre über Röros und Umgebung.)
 

 

19. Okt. 2006   12:20   Rösos Straße schmal

 

Die schmalere der beiden Hauptstraßen. Sie führt bergan zu der auf allen Prospekten abgebildeten Kirche von Röros, die also am Rande und nicht im Zentrum des Ortes steht, wo ich sie gesucht habe. Sinnvollerweise heißt sich Kirchenstrasse.
 

 

19. Okt. 2006   12:16   Rösos Blockhaus

 

Wahrscheinlich bestand Rorös vor hundert oder zweihundert Jahren nur aus dieser Art Blockhäuser. Man findet in den Hinterhöfen noch viele davon. Blick in eine der engen Querstraßen.
 

 

19. Okt. 2006   12:17   Rösos Schaufensterdeko

 

Was mir sonst noch auffiel? Dieses Schaufenster im Zentrum einer Touristenhochburg. Die Triumph-Wäsche mag der letzte Schrei sein, aber die Dekoration erinnert mich unweigerlich an meine Urgroßmutter.

Egal, Röros kommt auf Wiedervorlage, wenn auch nicht um jeden Preis.

Jetzt habe ich genug von der Zuckelei auf den norwegischen Straßen und will auf dem kürzesten Weg nach Schweden, auch wenn dies nicht der kürzeste Weg nach Stockholm ist.
 

 

19. Okt. 2006   15:04   Hotell Funäsdalen

 

Genau sieben Minuten vor Zwei erreiche ich das Hotell Funäsdalen und damit mein wohlverdientes Dagens Rätt. Mit 79 SEK etwas über der Norm aber von bester Qualität.

Hier in Funäsdalen sucht Kurt Wallander eine schwedische Nazibande. Ein spannender Krimi, mit einem “Tanzlehrer” im Titel.

Weiter geht es über Sveg (ja, das Hotell wird weiter renoviert), Mora (ohne Touristen und Veranstaltungen klitzeklein) nach Falun. Den Ort habe ich viel unbedeutender in Erinnerung. Er kommt ebenfalls auf Wiedervorlage. Das Ziel vor Augen fahre ich die bequemen leeren Straßen via Enköping direkt bis Länna. Nachts um Eins hat die Fahrerei ein Ende.

 

 

 

 

 

 

 

Am Ziel

 

20. Okt. 2006   11:41   Sjöbergs Marin, LännaDie Überschrift ist nicht rein örtlich zu verstehen, eher im Sinne “am Ziel aller meiner Wünsche in Bezug auf die Reparatur PHINEs YANMAR YSM 12 Motors”.

 

20. Okt. 2006   11:34   Sjöbergs YANMAR Werkstatt

 

Eine Werkstatt, in der es alles* gibt und die von ihrem Meister im Eilschritt virtuos genutzt wird. Als Student musste ich ein Jahr in Werkstätten praktizieren und habe sowohl mittelmäßige wie hervorragende Meister kennengelernt. Und ich habe viel (YANMAR-) Werkstätten-Personal bei der Arbeit erlebt. Welch ein Unterschied! Wo andere noch nachdenken, steht Björn schon mit dem richtigen Ersatzteil an der richtigen Maschine und ist 3 Minuten später mit der Arbeit fertig. Wer’s nicht glaubt, kann sich ja mal die Aufstellung am Ende das Kapitels ansehen.

*alles bezieht sich natürlich auf YANMAR Motoren.

 

 

 

 

Zurück in den Norden

 

Die kürzeste Strecke zu PHINEs Winterhafen führt leider über Gävle (die Autobahn ab Uppsala ist immer noch nicht fertig) und Sundsvall (ebenfalls ab Söderhamn eine elende Landstrasse). Nördlich von Sundsvall kann ich wieder durchatmen: ich habe die breiten, einsamen Straßen durch die endlosen Wälder erreicht. Bis Sollefteå bleiben die Straßen schneefrei. Nach einer ausgiebigen Pause geht es weiter Richtung Storuman.

 

23. Okt. 2006   10:00   Lapplands Südgrenze im Schnee

 

Ich fahre wieder meine Lieblingsstrasse 90, die am Ångermanälv entlang verläuft: breit, bestens unterhalten, fast kein Verkehr. Und immer mal wieder ein Blick auf den Fluss. Vormittags um 10 bin ich zurück in Lappland.
 

 

23. Okt. 2006   10:48  Verkehr am Ångermanälv

Die Weitwinkellinse und die Automatik machen die Aufnahme schon alleine, nur muss der Autofokus abgeschaltet werden (wegen der Glasscheibe).

Nur ein kurzer Blick auf den Ångermanälv. Zum Halten fehlt mir die Zeit und die Lust, ich will unbedingt Mo i Rana am Meer erreichen, um nicht bei minus 9 Grad in Lappland übernachten zu müssen.
 

 

23. Okt. 2006   11:03   T-Kreuzung 90 in 45 (Inlandsvägen)

 

Hier mündet die 90 in den Inlandsvägen (Nummer 45). Bis Vilhelmina 24 km, bis Storuman 93 km. In beiden Orten kenne ich einen Platz, um bei einem schwedischen Dagens Rätt die norwegischen Essensleiden (teuer, phantasielos) zu vergessen.
 

 

23. Okt. 2006   11:31  Vilhelmina Konditori

 

Da oben sitzen sie (in einer Konditorei mit Dagens Rätt) und genießen beim Essen den besten Blick auf ihren Ort (Vilhelmina) im Schnee. Zwei mal essen geht heute nicht, also weiter bis Storuman.

Dort gibt es das beste Dagens Rätt im Hotell Toppen, einem Gebäude, das einem Schuhkarton ähnelt und kein Foto rechtfertigt. Das Essen ist aber hervorragend.

Ab Storuman wähle ich wegen der niedrigen Temperaturen weiter im Norden die E12 über Tärnaby nach Mo i Rana. Die Sicht ist schlecht und ab Umbukta mit dem merkwürdigen (weil überflüssigen?) Tunnel ist es dunkel. Also keine Fotos.

 

 

Zurück über’s Saltfjell
 

 

24. Okt. 2006   11:51   Krokstrand Kafe og Overnatting

 

Das “Krokstrand Kafe og Overnatting” ist der letzte - und wohl auch ab Mo i Rana einzige - bewirtschaftete Stopp vor der Überfahrt. Hier gibt es einen Hauch von dagens rätt: Warmes Essen inkl. Kaffee und Saft für 100 NOK. Die Bedienung ist nett und man kann in Ruhe eine Weile am Laptop arbeiten und dessen Akku laden.
 

 

24. Okt. 2006   12:02    E6 Südanstieg Saltfjellet

 

Die letzte Ferienhütte, noch im Schutz einiger Bäume, bevor es ungemütlich und grandios wird.
 

 

24. Okt. 2006   12:40  Alte E6 bei Stödi

 

Der höchste Punkt der E6 bei Stödi. Ein Scherz, aber nur ein kleiner. An vielen Stellen ist die E6 nicht viel moderner, wie diese hier, die bis 1991 zur Fahrt über das Saltfjell genutzt wurde. Es ist leicht einzusehen, dass diese schmale, schlecht markierte Strecke oft tagelang gesperrt werden musste.

Die Kamera war leider für die Witterung ungeeignet, das Auge konnte noch feinste Grautöne unterscheiden und damit die grandiose Bergkulisse wahrnehmen. Insgesamt eine Strecke, die man langsam durchfahren und genießen sollte, was ich diesmal tat - auch wenn die Fotoausbeute gering war.

Dafür war die Sicht diesmal auf der 812 über das Ljössefjell (richtig?) besser.
 

 

24. Okt. 2006   14:30   Straße 812  Zwei Hütten am Pass

 

Der höchste Punkt (immerhin 500 m laut Straßenkarte) der 812 vom Saltdal nach Misvaer. Rechts zwei Ferienhäuser, um deren Lage ich ihre Besitzer bei jeder Vorbeifahrt beneide.
 

 

24. Okt. 2006   14:35  Alte Birken am 812 Pass

 

Einerseits müssen sie mit dieser Art Vorgarten zufrieden sein ...
 

 

24. Okt. 2006   14:33   Westblick vom 812 Pass

 

... andererseits bietet sich ihnen dieser Blick in Richtung Westen. (Nicht weit entfernt liegt Ljössehammar mit dem trotz aller Anzeigentafeln geschlossenen Restaurant - eine nordskandinavische Unsitte.)

Der höchste Berg (kleines dunkles Dreieck) ist ziemlich sicher der Memaurtinden, in direkter Nachbarschaft von Nygårdsjöen.
 

 

24. Okt. 2006   14:43   Bergpanorama westlich der 812 nahe Ljössehammar

 

Ein Stück weiter in Richtung Vesterli sind die Berge auch für die Kamera deutlich zu sehen. Jenseits dieser Berge liegt PHINEs (eisfreier) Winterhafen Nygårdsjöen.

 


Und was hat die Reise gebracht?
 

 

Ich komme an, ein neuer Zylinderkopf und alle erforderlichen Dichtungen liegen bereit. In meinem mitgebrachten Karton liegen einige abgebaute Teile.

1. Erste Frage: Wie bekomme ich die losen(!) waagerecht liegenden(!) Stößelstangen ohne jeden Sichtkontakt(!) in die richtige Position (eine Art Hüftgelenk)? Hierzu gibt es nur den Trick, den mir schon die Norweger genannt haben: Fett als temporären Kleister verwenden und sehr, sehr vorsichtig testen, ob auch alles richtig sitzt.

2. Erste Bitte: Können wir nicht alle Teile, die noch im Zylinderkopf sitzen, lösen und in den neuen einschrauben. Die problemlosen Teile wie Wasserablasser, Wasserzuführung sind in wenigen Minuten abgebaut, gesäubert (siehe unten) und mit Dichtflüssigkeit und richtig dosiertem Kraftaufwand wieder eingesetzt.

3. Zweite Bitte: Die dritte Komponente, die noch im Zylinderkopf steckt, ist die Einspitzeinheit, von der man mir sagte, dass sie getestet und auf den richtigen Druck eingestellt werden kann und soll. Also abschrauben, säubern (im Mikrosandstrahler, ein tolles Ding) und prüfen.
 

 

26. Okt. 2006   12:37   Sandgestrahlter Einspritzkopf mit Riss

 

4. Erstes Ergebnis: Erst der Sandstrahl-gesäuberte(!) Einspitzkopf mit den 4 verschieden großen Bohrungen zeigt einen sichtbaren Riss, zwischen der seitlichen und unteren (5. und 6.) Bohrung. Ersatzteil: ausnahmsweise nicht am Lager. Frage, nach möglichen Auswirkungen, wenn sich der Riss vergrößert: der Motor wird stottern und unrund laufen. Muss irgendwann ersetzt werden. Aber zurück bis Schweden wird es wohl noch reichen.
 
5. Zweites Ergebnis: Was ich nicht wusste: das Testen des richtigen Einspritzdrucks ist mit einer einfachen (aber nicht mal so eben selbst herzustellenden Vorrichtung) zu testen. Ergebnis: Druck ist völlig unbefriedigend. Zwei Handgriffe und Björn hat ein Teil in der Hand und sagt: kann gar nicht funktionieren. Es ist eine Art Nadel in einer Halterung, die vollkommen fest sitzt, sich aber bewegen müsste. Ein Griff in den Schrank und das passende Ersatzteil ist eine Minute später auch schon eingebaut. Alles zusammen in die oben genannte Vorrichtung (mit Manometer und einfacher Hochdruckpumpe) und schon ist der richtige Einspritzdruck (170 irgendwas) da. Zehn Minuten später sitzt alles zusammen (eine Menge neue Dichtungen sind einzusetzen) wieder im Zylinderkopf.
 

 

25. Okt. 2006   10:00  Sandgestrahlte Seewasserpumpe

 

6. Dritte Bitte: Als letztes habe ich noch die leckende Seewasserpumpe (deren Lager wohl auch ausgeschlagen sind) mitgebracht. Diese Pumpen sollen recht teuer sein. Aus den technischen Zeichnungen kann ich entnehmen, dass man die zwei Kugellager ersetzen könnte. Gut gedacht, aber nicht weit genug.
7. Schon das Auseinanderbauen geht nicht ohne Spezialwerkzeug. Nur mit einer hydraulischen Druckvorrichtung lässt sich die Achse mit den beiden ebenfalls festsitzenden Kugellagern aus dem Gehäuse herausdrücken. Ein schneller Blick offenbart auch hier wieder einen kaum sichtbaren Riss in der Achse. Gefährlich? Ja.
8. Also eine neue Achse, zwei Kugellager, eine Dichtung (Simmerring; Salzwasser darf auf keinen Fall an die Lager kommen), wieder die Hilfe der hydraulischen Druckvorrichtung zum Einpressen der Lager in das Gehäuse und die Seewasserpumpe ist (mit gesandstrahltem) alten Gehäuse wieder wie neu. (Foto) Zum Abschluss noch eine gebrauchte, aber bessere Riemenscheibe als meine schon etwas angegammelte, und alle von mir erbetenen Arbeiten sind durchgeführt.

 

 

 

9. Zeitaufwand knapp 1,5 Stunden, der mir mit 500 SEK in Rechnung gestellt wird. Sicherlich ein Freundschaftspreis für den bemitleidenswerten Schlucker aus dem fernen Norden, aber auch der reguläre Preis würde um Größenordnungen von den norwegischen abweichen. Denn die dortige serielle, oft auch fehlerhafte Beschaffung aller Ersatzteile hätte gut zwei bis drei Wochen dauern können. (Referenz Wolfgang Rüfferts Bericht - kommt noch.)

Kleine Anmerkung für Wolfgang: “der Teufel scheißt immer auf denselben Haufen” oder auch “wie das Leben so spielt”.

 

 

 

 

 

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Zuletzt bearbeitet / korrigiert / erweitert / Verweise (links) getestet am: 1. November 2006