By Holger Melms
Share Alike

Except where otherwise noted, content on this site is licensed under a Creative Commons  License.

Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
1993
1994
1997
2002
2003
2004
2005
2006
2007
 

Helgöy

 

Fuglöykalven     Torsvåg     Helgöy     Rebbenesöya     im Internet

..

Helgöy ist sowohl der Name einer Insel als auch einer 1964 - mangels Bewohner-“Masse” - aufgelösten Gemeinde. Das folgende NASA-Bild zeigt im wesentlichen das Gebiet dieser ehemaligen Gemeinde.

 

NASA-Bild

Eine nach Osten erweiterte “Karte” steht unter Arnöya.

In diesem Gebiet gab es mehr Einsamkeit als mir lieb ist. Möglicherweise fühlte ich mich davon so betroffen, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. (Hier ist, dachte ich, nicht mehr die Finnmark, ich bin schon halb in Europa.)


Ohne den Ärger über die Hafengebühr-Inflation in Tromsö hätte ich die lange (45 sm) und offene Strecke Loppa - Fuglöykalven - Torsvaag kaum gewählt. Wäre aber schade gewesen: Als ich in Torsvaag ankam, hatte ich einen der schönsten Segeltage des Jahres 2006 erlebt.

 

 

Nach oben / Top of page (chapter)          

 

Fuglöykalven

 

28. Aug. 2006   14:11   Fuglöykalven voraus

 

Bei diesem Anblick und diesem Wetter war ich sicher: “Das ist ein nettes Inselchen, um sich die Füße zu vertreten.”
 

 

28. Aug. 2006   14:24   Fuglöykalven Anleger

 

“Beim besten Willen und mit allen Tricks ist trotz des seit Tagen ruhigen Wetters bei der einlaufenden Restdünung kein Anlegen möglich. Wahrscheinlich hat ein Sturm den Leuten vom “Seefahrtswerk” mal gezeigt, wie unterdimensioniert sie den Anleger gebaut hatten. Es gibt auch keine Festmacherboje und die schmale Öffnung zur Nachbarinsel ist auch nicht mit einer Mole geschlossen worden, um die Anlegestelle etwas besser zu schützen.”
 

Soweit mein Text, den ich während der Fahrt geschrieben habe. Da war ich an Bord noch nicht “online”, sonst hätte ich mich gleich vor Ort schlau machen können.

Die Erklärung steht in dem norwegischen Text der WIKIPEDIA: “bis 1985 wurde die Besatzung mit dem Boot hergebracht. (Der nächste Hafen ist 10 Seemeilen entfernt.) Bis zur Automatisierung des Feuers 2003 übernahm dann ein Helikopter diese Aufgabe.
 

(In Fruholmen habe ich mich über fehlende Seezeichen für die Leuchtturmbesatz ung gewundert.)

Fugløykalven fyr
Fra Wikipedia, den frie encyklopedi

    Fugløykalven fyr er et innseilingsfyr som ligger på en høy, bratt holme nord for Nord-Fugløy i Karlsøy kommune i Troms fylke. Fugløykalven ligger mellom Vanna og Arnøya og er fylkets nordligste punkt. Fyrstasjonen ble opprettet i 1916 og har vært i drift siden. Stasjonen var bemannet fram til 2003.

    Selve fyrbygningen er et åttekantet betongtårn av samme type som Sula fyrstasjon i Sør-Trøndelag. Tårnet er 8,5 m høyt og rager 42 m.o.h. Fyret lyser 18 kvartmil utover havet, og er det fyret i Norge med flest sektorer som båter kan navigere etter. Linseapparatet er skjermet med 19 sektorer i sitt lysmønster, det høyeste antall i landet. Fugløykalven fyr er det mest strategisk plasserte fyret i hele regionen, det er innseilingsfyret fra nord til Norge og er viktig med tanke på supertankertrafikken, spesielt på grunn av det urene farvannet i omgivelsene.

    I tillegg til fyrtårnet, består fyrstasjonen av et bolighus og uthus som til sammen utgjør et tett, lite anlegg rundt en innebygget gårdsplass med høye gjerder. Taubane og sti fører ned til landing og naust. Fugløykalven fyrstasjon er regnet som en av landets mest isolerte stasjoner og har usikre landingsforhold på grunn av sterk havsjø. Fram til 1985 ble personalet på fyret transportert til og fra med skøyte, etter dette ble det opprettet helikopterrute hit.

    I tillegg til det rent fyrtekniske arbeidet på stasjonen, har fyrpersonalet gjennom årene utført mange andre viktige oppgaver. Fyret har vært stasjon for meteorologiske observasjoner og fyrpersonalet har hatt tilsynsoppgaver av den fredete Nord-Fugløya for fylkesmannens miljøvernavdeling. Fra fyret har det også blitt drevet en kontinuerlig opplysningsvirksomhet for fiskere som ringte for å få værrapporter fra dette værharde området.

    Fugløykalven fyrstasjon ble automatisert og avfolket 2003. Hele holmen og alle bygningene er i dag fredet etter lov om kulturminner.

    I 2004 laget Erik Smith Meyer en kortfilm med avfolkinga av Fugløykalven fyrstasjon som tema.

     

 

28. Aug. 2006   14:27   Fuglöykalven Station

 

Das Feuer wurde erst 1916 errichtet, also sehr spät. Es ist zwar heute unbemannt, aber immer noch in Betrieb.

Irgendwie müssen hier auch kleine Frachter anlegen können, um die Tanks mit Diesel zu befüllen.
 

 

28. Aug. 2006   14:31   Fuglöykalven von NW

 

Trotz des ruhigen Wetters ist eine deutliche Strömung um den exponierten Felsen zu erkennen. Im Hintergrund, im Süden, die große Insel Nord-Fuglöy.
 

 

28. Aug. 2006   14:37   Fuglöykalven Rückblick

 

Die “Mini-Festung” mit ihren 3 Dieseltanks von Osten gesehen. Hinter den Tanks liegt/lag wahrscheinlich der Hubschrauber-Landeplatz.
 

 

Nach oben / Top of page (chapter)              

 

Torsvåg

 

28. Aug. 2006   17:35   Torsvåg voraus

 

Noch 3 Seemeilen und mein Tagesziel Torsvåg (die kleine dunkle Insel am Horizont) ist erreicht. An Steuerbord die große Insel Vannöya.

Das immer noch warme und ruhige Wetter ist eine Wohltat. Es ist der 28. August auf 70 ° Nord.
 

 

28. Aug. 2006   18:38   Torsvåg querab

 

Außer dem Leuchtfeuer und ein paar verstreut liegenden Häusern scheint es hier nicht viel zu geben. Schon auf der Seekarte hatte ich jeden Hinweis auf eine Ortschaft vermisst. Das Hafenbecken ist dagegen riesig. Für wen oder was?
 

Nachgelesen: Ein von Molen geschützter Hafen entstand erst recht spät. 1929 wurde die Nordeinfahrt durch zwei Molen geschützt. Erst 1962 wurde die Einfahrt zugeschüttet, wodurch die kleine Insel Kaaja, die den Ortskern bildete, mit dem Festland (genauer: der viel größeren Insel Vannöya) eine Straßenverbindung bekam. In den Folgejahren wurden dann die südlichen Molen gebaut. Die Größe des so entstandenen Hafens war also durch den Abstand der Insel Kaaja von Vannöya vorgegeben.

Das heißt aber auch: der Ortskern von Torsvaag sind die 5 oder 10 Häuser, die unterhalb des Leuchtfeuers stehen. (Der Name Torsvaag findet sich auf Straßenarten etwas weiter südlich am Ufer der Insel Vannöya.)
 

Eine sehr ausführliche (norwegische) Beschreibung von Torsvaag steht hier.
 

 

28. Aug. 2006   18:45   Torsvåg im Hafen

 

Der lange Schwimmsteg des Hafens ist voller Boote, wirkt aber irgendwie leblos. Mein wichtigstes Problem: wo bekomme ich Diesel?

 

Hinter diesem professionellen Schwimmsteg gibt es in der Ecke einige wackelige Schwimmpontons, eine Zapfsäule und einige Personen, unter denen sich auch deutsche Angeltouristen befinden. Man erklärt mir, ich könne hier tanken, was ich auch arglos tue.

Dann kommt der Ärger. Die Chefin der Angel-Touristen-Station (### oder so ähnlich) will mir den Boots-Diesel um die Hälfte teurer als überall sonst an der Küste in Rechnung stellen. Das täte sie mit allen Gästen/Kunden so! Ich protestiere energisch, wobei mir der hinzugezogene Ehemann schließlich recht gibt. Mein Weltbild stimmt wieder: Nordnorweger sind eben doch hilfsbereite Menschen. Böse, ich weiß.

Dennoch bleibt bei mir der Eindruck hängen, ich wäre hier auf der heimischen Reeperbahn. Dies und der fehlende Ort vermiesen mir den ganzen Abend.

Mürrisch lege ich mich für ein paar Stunden neben den Segler, der gerade aus Spitzbergen gekommen ist.
 

 

28. Aug. 2006   19:15   Torsvåg  Fischerboote

 

Auch das herrliche Wetter und die bunten Boote können meine Laune nicht bessern. Ich habe zwar meinen Dieseltank voll, frage mich aber immer noch, was das für ein Geisterort ist. Wo sind die Besitzer all dieser Boote?

(Wahrscheinlich wohnen sie in verschiedenen Orten auf Vannöy mit schlechteren oder keinen Häfen.)
 

 

28. Aug. 2006   18:46  Torsvåg im Hafenbecken

 

Ein Spaziergang zum Leuchthaus bringt auch keine weitere Erkenntnis. Erst der nachträgliche Blick in die Wikipedia lässt mich vermuten, dass ich mit dem rechten Haus auf diesem Foto schon den größten Teil der Bebauung dieses Hafens gesehen habe:

 

(cc) by E. Dreier   2004?

Torsvåg fyr ligger på toppen av Kåja. Det største huset på bildet er Figenschou- gården, og huset lengst til venstre er Solberg-gården. Bak Kåja skimter vi Nord-Kvaløy.


Für das Geisterhafte des Ortes finde ich im Nachhinein auch eine Erklärung:

 

Torsvåg
Fra Wikipedia, den frie encyklopedi

    Torsvåg er en grend som ligger på 70 grader nord, lengst nordvest på øya Vanna i Karlsøy kommune. Nærmeste by er Tromsø, som er ca. 9 mil sør for Torsvåg. Fiskeværet Torsvåg har eksistert i mange hundre år og i flere hundre år var dette også et viktig kirkested. I dag danner moloer på begge sider av holmen Kåja en lun havn midt i havgapet. På Kåja ligger et av Vannas fiskebruk, «Torsvågbruket», og på toppen av Kåja er Torsvåg fyr. I dag har Torsvåg bare mellom 10 og 20 innbyggere, men igjennom historien har mange satt sin fot i dette fiskeværet.

    “Heute hat Torsvaag nur noch 10 bis 20 Einwohner.”

 

 

Ich bin froh, am frühen Morgen den Hafen zu verlassen.

 

 

Nach oben / Top of page (chapter)        

 

Helgöy

 

29. Aug. 2006   8:21   Helgöy im Südosten

 

Eine fast romantische Kulisse. Aber es ist ein Blick in eine verschwundene Welt.
 

 

29. Aug. 2006   8:21   Helgöy im Südosten

 

Die Kirche und die wenigen Häuser werden auf der Garmin-Seekarte als “Build Up Area (Village)” bezeichnet, worunter ich mir nichts vorstellen kann. Von einem Hafen ist auf der Karte nichts zu erkennen.

Nachgetragen: Es gibt auch keinen Hafen, was u.a. zum Niedergang der Siedlung geführt hat. Wie Kirche und Gebäude aus der Nähe aussehen, findet man im Internet.

Der Ort blieb mir geheimnisvoll, bis ich die erklärenden Informationen im Internet fand:

 

Helgøya i Karlsøy
Fra Wikipedia, den frie encyklopedi

    Helgøya er en øy i Karlsøy kommune i Nord-Troms. Øya ligger nord for Ringvassøy og har et areal på 43 km². Navnet Helgøy kommer av Helløy, Helgøy eller Heiløy; «den hellige øya». Helgøya har hatt kirkested fra 1200-tallet. Kirkestedet var tidligere et aktivt handelssted og knutepunkt for fiskere i regionen. Helgøy var egen kommune fram til 1964, da kommunestyret flyttet til Karlsøy. Helgøy kommune bestod av den vestlige delen av dagens Karlsøy kommune. Kirkestedet Helgøy hadde eget posthus og fergeforbindelse fram til 1999. Nå er Helgøya fraflyttet og blir mest brukt som feriested.

    Keiser Wilhelm II av Tyskland besøkte Helgøy flere ganger før 1914, og skjenket lokalbefolkningen en smaragd i gave. Smaragden befinner seg nå hos Tromsø Museum.

    Den kirken som står på Helgøy i dag, ble brakt hit fra Hamn i Senja i januar 1888. Den kom til Hamn ca 1877, før dette hadde den stått på Hemnes i Helgeland, og var opprinnelig bygd i 1741. Kirken den erstattet på Helgøy hadde stått der i 225 år. Helgøy kirke blir fremdeles brukt ved spesielle anledninger, og da settes det opp ferge for passasjertrafikk.

     

 

    Demzufolge besaß Helgö seit dem 13. Jahrhundert eine Kirche und noch bis 1999 eine Fährverbindung. Jetzt wird die Insel nur noch bei besonderen kirchlichen Anlässen von einem Passagierboot angelaufen. Die jetzige Kirche stammt aus dem Jahr 1741, wurde aber erst 1888 nach Helgöy verlegt, um die ältere Kirche zu ersetzen.

    Die Insel wurde bis 1914 mehrmals von Kaiser Wilhelm II. besucht. Die Inselbewohner erhielten von ihm einen Smaragd, der sich jetzt im Museum von Tromsö befindet.

    Seit etwa 1999 wird die Insel nur noch von Sommer-Urlaubern bewohnt.


     

 

Nach oben / Top of page (chapter)      

 

Rebbenesöya

 

29. Aug. 2006   10:11   Rebnesöya im Norden

Das Foto ist typisch für ###

An Steuerbord beginnt südlich der Insel Hersöy auf der viel größeren Nachbarinsel Rebbenesöy eine 9 Seemeilen lange Uferstraße, die in unregelmäßigen Abständen mit Häusern garniert ist. Darab entlang segelnd hoffe ich auf einen richtigen Hafen; ein kleiner würde schon reichen. Vergebens.
 

(Ich passierte an der Nordost-Ecke von Rebbenesöy einen Fähranleger, der mir aber kaum geeignet erschien, hier einen Stopp einzulegen, zumal von einem Ort zum Frühstücken nichts zu erkennen war.)
 

#### ... wirkt auf mich so, als hätten hier nie Fischer, höchstens Angler gewohnt.

Eine (norwegische) Reisebeschreibung von 6.7.2006 gibt auf eine nette Art wieder, was ich mir nicht antuen wollte: festzustellen dass es nur eine Ansammlung von Häusern ist, die diese Insel ausmacht.

http://kart.sesam.no/search/?c=map&q=rebbenes

 

29. Aug. 2006   10:11   Rückblick Nord-Kvalöy

 

Egal. Das Wetter ist unglaublich sonnig und warm, die Sicht ausgezeichnet und der Sund zwischen Rebbenesöy (links) und Ringvassöy (rechts) eine leicht zu befahrende Wasserstraße.

Die Berge im Hintergrund liegen auf der Insel Nord-Kvalöy.

 

 

Nach oben / Top of page (chapter)    

 

Im Internet ...

 

... finde ich sogar ein Foto des oben erwähnten wackligen Schwimmpontons mit dem Dieseltank in Torsvaag und die Preise, zu denen man dort angeln kann. Und den Hinweis, dass die Betreiber der Touristen-Angelstation, die direkt neben der Fischfabrik liegt, mit den Betreibern derselben verwandschaftlich verbunden sind; was ja nahe liegt.

 

Eine alles Bisherige überragende Quelle befindet sich hier:

 

 

Es handelt sich um alle Texte (norwegisch) aus diesen Büchern, die die Geschichte dieses Gebiets ausführlich, kompetent und gut lesbar beschreiben, wobei der Inhalt schon an das Niveau von Fachliteratur heranreicht. 

 

 

Eine weitere, ungewöhnliche Quelle sind diese Luftaufnahmen *), die man als E-Card verschicken kann:

 

(c) arcticphoto  Canon EOS 20D   2006:09:01   12:14

 

Allein von der Insel Helgöy werden 19 Aufnahmen angeboten. (Nur die Software, die zum Verschicken der Fotos einlädt, scheint (2007) einige Macken zu haben.) Von den benachbarten Inseln einschließlich Rebbenesöy und Torsvaag gibt es Hunderte Fotos.

Diese Aufnahme hat mich besonders fasziniert: so spärlich und verstreut bebaut werden wohl bis etwa 1900, als Bootsmotoren das Fischerdasein revolutionierten, alle berühmten Fischerdörfer ausgesehen haben.

 

*) Bevor irgendein Abmahn-Geier auf die Idee kommt, mir eine Copyright-Verletzung anhängen zu wollen, hier die Genehmigung zur Veröffentlichung:

    Dear Holger
    I am glad you are writing about Karlsøy kommune. I am borned at Vannøya. We have a summer house there.
    Please use the photos. It would be nice if you could place a link to my website:

    www.arcticphoto.net
     
    Arctic wishes
    Tor Ivan Karlsen

 

 

 

Zum vorherigen Kapitel / Previous chapter 

Nach oben / Top of page (chapter)

weiter zum nächsten Kapitel / Next chapter

03.11.2008

(Last upload)