© Holger Melms
2003-2007

Å,å = Aa, aa gesprochen “Oh”

Ø,ø = Ö,ö      Æ,æ = Ä,ä

 

Mittel-Helgeland


Dönna / Heröy / Brasöy / Varden / Skålvaer
 

Begriff “Mittel-Helgeland” stammt von mir. Die Namen der kleinen und kleinsten Gemeinden waren mir zu fummelig.  Für die Helgeländer scheint es nur Süd- und Nord-Helgeland zu geben. Alles war nördlich des tiefen, von West nach Ost verlaufenden Fahrwassers zur weit im Landesinneren liegenden Stadt Mo i Rana liegt, ist Nord-Helgeland. Also Træna, Lovund, Myken, etc.

Vom Leuchtfeuer Åsvær im Norden bis in die Nähe der großen Insel Vega im Süden rechne ich Mittel-Helgeland. Nach dieser Rechnung liegt das Städtchen Sandnessjøen in Mittel-Helgeland. Für die Einheimischen liegt es im nördlichen Süd-Helgeland.

Logischerweise zählt dann Brönnöysund (und Vega) - für mich und die Helgeländer - zu Süd-Helgeland.
 

 

Dass man sich jetzt südlich des Polarkreises befindet, merkt man kaum. Viel wichtiger für die Nachthelligkeit ist die Dicke der Wolkendecke.

 

Durch ganz Helgeland zieht sich eine tiefe Fahrwasser-Rinne in Nord-Süd-Richtung, die Segler mit begrenzter Zeit üblicherweise auf dem Weg zu den Lofoten benutzen. Man “schafft” dann Helgeland in rund drei Tagen. Die hier beschriebene Strecke ist zeitaufwendiger.

 

Das also ist für mich - vom nördlich liegenden Træna über den Åsværfjord kommend - der Beginn von Mittel-Helgeland:

9.07.2005 19:02

Zu meiner Verwirrung (aus der Ferne) und zu meiner Verwunderung (aus der Nähe) liegt unmittelbar neben dem Åsvær-Leuchtfeuer eine Ruine, die - je nach Ansteuerungswinkel - den Leuchtturm doppelt erscheinen lässt oder ihn fast verdeckt.

9.07.2005 19:03

Es handelt sich um den vormaligen, bereits 1876 errichteten Leuchtturm, der 1917 nach einem Sturm nicht mehr brauchbar war. Danach wurde das jetzige Leuchtfeuer errichtet. Seit 1980 wird es ohne Personal automatisch betrieben. (Die Möve ist nicht reinkopiert.)

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Dönna - Solfjell(d)sjöen

Mein Ehrgeiz bestand in diesem Jahr darin, nicht ein weiteres Mal die bequeme aber doch auch etwas langweilige Rinne des Nord-Süd-Hauptfahrwassers zu benutzen und mich statt dessen durch das westlich der großen Insel Dönna liegende Inselgewirr zu fummeln. Von der Gemeinde Dönna wußte ich, dass deren Hauptort auf der westlichen (Außen-) Seite der Insel liegt. Mit einer gewissen Erwartungshaltung segelte ich dorthin.

Das Wetter war durchwachsen, und der Berg mit dem Namen “Dönnamannen” (wieso eigentlich?) zeigte sich für höchstens 20 Minuten:

9.07.2005 20:12

 

Das ließ sich noch verschmerzen. Dagegen erzürnte mich ein Kapitän, der von achtern mit rasender Fahrt (geschätzt 25 bis 30 Knoten) auf mich zukam und in 20 m Abstand überholte. Dabei zog er eine tiefe steile Furche unter die PHINE und schleuderte damit mein Essen durch die Kajüte. (An Steuerbord war reichlich untiefenfreies Wasser.)

9.07.2005 21:36

Dieses Boot “Herøygutten” von der Norsk Kyst Ambulanse ist der Vernichter meines Abendessens. Bevor ich drüben war, um dem Steuermann meine Meinung zu sagen, hatte er bereits wieder abgelegt. Wer ihn trifft, möge ihm stellvertretend “meine Meinung” sagen. Oder auch nicht, denn - wie mir beim Schreiben dieses Textes einfällt - es könnte sich um einen Bekannten handeln, der mich anhand meines Radarreflektors aus der Ferne erkannte und mich freundlich grüßen wollte.

Solche Freundlichkeiten - keine Ironie - kenne ich von Frachter-Kapitänen, die mich auf offenem Wasser scheinbar versenken wollen. Kurz bevor sie mich treffen, drehen sie ab, verlassen die Brücke und winken mir freundlich zu. Ich war dann meist seit Tagen der einzige Segler, sprich die einzige Abwechslung in der Gegend.

Das Foto ist ein recht malerisches Bild des öffentlichen Kais der “Dönna-Hauptstadt” Solfjeldsjöen vor den tief hängenden Regenwolken.
 

9.07.2005 22:15

Hier in Solfjellsjöen war meine Laune jedenfalls nicht die beste.

Nachdem ich dann auch noch in dem Ort, der nur aus einer Straßenkreuzung zu bestehen scheint, an einem Samstag Abend diesen Zettel fand - “das Restaurant schließt um 15 Uhr” - war mir Dönna ziemlich verleidet. 

(Mehr als ein Lokal in einem solchen Ort zu erwarten wäre reines Wunschdenken. Vielleicht tobte ja das Urlaubsleben auf der vorgelagerten Insel Vandve.)


Um meine Aversion gegen Solfjeldsjöen (die Schreibweise variert wie oft bei norwegischen Ortsnamen) etwas zu objektivieren, hier ein echtes Argument gegen diesen Ort. Wer hier festmacht, sollte sich gleich ein Paar neue Festmacher mitbringen:

10.07.2005 17:14


Zumindest für das triste Wetter, das sich erst am Abend besserte, kann ich den Ort mit seinem relativ neuen, aber dem Schwell ausgesetzten Schwimmsteg nicht verantwortlich machen.

10.07.2005 17:17

Der schwarze Strich rechts ist der Wellenbrecher. Diese Dinger sind meist ziemlich wirkungslos.

 

Nach der Enttäuschung eine freudige Überraschung:

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Herøy


Dieses Heröy war mir immer unsympathisch, denn eine Unmenge Brücken und Dämme zerstückeln für einen Segler das Gebiet in Sackgassen. Insbesondere die 12 m Brücke in seinem Zentrum (15 m Brücken sind mein Minimum) störte mich. Erst als mir ein Fährkapitän aus Heröy, den ich in Myken traf, das Gebiet etwas näher erklärte, befreundete ich mich mit dem Gedanken, die zentrale Sackgasse durch die 12m Brücke zu akzeptieren. Denn drei der rund zwei Dutzend Brücken sind höher als 16 m.
  

10.07.2005 19:32

Das ist die erste der höheren Brücken. Sie verbindet die Insellandschaft der Gemeinde Heröy mit der klotzigen Insel Dönna. Ihre Höhe: 20 m. Es folgen kurz hintereinander noch zwei etwas ältere Brücken mit 17 m und 16 m Höhe. Dann muss man einem schmalen Wasser-Pfad folgen, den ich eher als Schleichweg bezeichnen würde, um in das Zentrum von Heröy (Heröyholmen; Silvalen) zu gelangen. An dieser 12m-Brücke ist dann aber Schluss:

10.07.2005 20:30

Vor dem strahlend weißen Gebäude festzumachen ist meine einzige Chance. Hier lag früher sicher ein Handelsgeschäft, jetzt gibt es dort ein gut sortiertes Sportgeschäft. Nur der offensichtlich nicht mehr häufig benutzte Kai macht mir Probleme:

10.07.2005 20:46

Wenn die senkrechten Bohlen im unteren Bereich vergammelt sind, besteht die Gefahr, dass mein Fenderbrett bei Niedrigwasser unter die Stummel gerät und wirkungslos wird oder sich verhakt. Die Lösung: da sonntags in Norwegen nicht gefischt werden darf, kann ich mich einigermaßen beruhigt neben das Fischerboot legen und mir die Gegend zu Fuß ansehen.

Der erste Weg führt natürlich auf die 12m-Brücke, die Süd-Heröy und Nord-Heröy seit (wäre interessant zu wissen) verbindet.

10.07.2005 21:22

Blick nach Norden. Das rechts ansteigende Gebirge ist der untere Teil des Dönnamannen (auf Dönna). Das flache Gebäude mit dem langen weißen Schild im Dach ist die - leider während der Ferien geschlossene - Bibliothek.

10.07.2005 21:25

Der Blick nach Süden. Hier strahlt einem überall Wohlstand entgegen. Rechts liegt Süd-Heröy, links logischerweise Nord-Heröy.
 

10.07.2005 21:26

Etwas weiter nach rechts geschaut (und mit dem Tele aufgenommen) ein Blich zur über 800 Jahre alten Kirche, die auch - zumindest in den Touristenbroschüren - Helgeland-Kathedrale genannt wird. Leider ist das hintere rote Haus (Restaurant Brygge) offensichtlich seit diesem Frühjahr außer Betrieb.
 

10.07.2005 21:47

Heröy leistet sich sogar einen für Gäste kostenlosen Schwimmsteg.
 

10.07.2005 21:55

Ein liebevoll gepflegtes Museum mit einem Dank-Gedenkstein an Paul Solheim. Das weiße Gebäude ist das zur jenseits des rechten Bildrands liegenden Kirche gehörende Pfarrhaus.

Diesmal bleibe ich nur diesen Abend in Heröy, um Brönnöysund noch vor dem schlechten Wetter zu erreichen. Der Ort liegt jedoch “auf Wiedervorlage”.


 

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Brasøy / Prestøya

11.07.2005 08:13

Wer sie kennt, wird sie wiedererkennen: die Sieben Schwestern. Eine deutlichere Aufnahme ließ das Wetter nicht zu. (Einige Segler, die ich dieses Jahr traf, wären schon froh, wenn sie wenigstens “so hoch” Sicht hätten.)
 

11.07.2005 08:15

Auch so können Varden aussehen - wenn die Gefahr besteht, dass man sie verwechseln könnte. Da ich mich um die Details der Gegend nicht gekümmert hatte, musste ich nördlich der Insel Brasöy gegen einen kräftigen Strom fahren, der an dieser Stelle mindestens zwei Knoten betrug. Das war eine Art Einladung, eine Pause im Ort Brasöy, der zur Gemeinde Heröy gehört, aber noch mit keiner Brücke an die Hauptinseln angebunden ist, einzulegen.
 

11.07.2005 08:45

In der Zufahrt nach Brasöy gibt es allenthalben neue Seezeichen und eine ausreichend hohe Hochspannungsleitung.
 

11.07.2005 09:21

Und dann noch eine Überraschung: ein kleiner aber preiswerter Gästesteg in unmittelbarer Nähe eines Landhandels mit Diesel-Verkauf. Unmittelbar links liegt eine klitzekleine Straßenbrücke, die den Sund zwischen Brasöy und Prestöya zerschneidet.
 

11.07.2005 09:21

Zerschnitten ... das ist die Straße über den Sund. Auf der Südseite gibt es das erwähnte “avgiftsfri” (abgabefrei nur in Bezug auf die Straßenbau-Abgabe, die die Autofahrer bezahlen müssen) Diesel (für 6,16 Kronen). Das gelbe Gebäude ist der Landhandel.
 

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Die Varden-Straße

oder: Liebeserklärung an eine - besser: alle - Varden!

5.07.2005 17:52 MykenDas ist so ein Prachtexemplar von Varde. Nichts anderes als ein schwarz angemalter Steinhaufen mit einer Einstange und einer  Eisenplatte obendrauf.

Der Witz einer Varde besteht aber darin, wo sie steht. Denn sie steht immer da, wo man sie sieht (aus einer Höhe von etwa 2 m über dem Wasserspiegel) und wo man sie erwartet: nämlich da, wo es hineingeht oder da, wo es langgeht.

Ich habe Fälle erlebt, in denen ein Leuchtturm aus nächster Nähe nicht sichtbar war - weil zu hoch, also in den Wolken plaziert - und keine Schäre im dämmerigen Dunst zu erkennen war, wohl aber eine Varde.

Ich würde mich sogar zu der Behauptung hinreißen lassen, dass schon vor den Wikingern die norwegische Küste mit Varden (oder Steinhaufen) navigierbar gemacht war. Woher die alten Norweger die schwarze Farbe hernahmen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist sie ein wichtiger Bestandteil einer Varde.

Und ob sie schon die “Extended Version” mit der Eisenplatte benutzten, die anzeigt, auf welcher Seite das Fahrwasser verläuft, weiß ich ebenfalls nicht.

Mal abgesehen von der dunklen Jahreszeit und ein wenig überspitzt formuliert: Varden und Eisenstangen würden mir zur Navigation entlang der schwierigen norwegischen Küste genügen.

Ich bin schon an vielen Varden vorbeigekommen, aber bisher habe ich noch keinen Küstenabschnitt gekannt, in dem eine ganze “Straße” mit Varden markiert ist. Sie führt an dieser T-Kreuzung, die mit einem nicht immer gut erkennbaren Leuchthaus markiert ist, vorbei. (Abzweig in den Altrafjord.)

11.07.2005 12:33

... an der sich endlich vier der Sieben Schwestern blicken lassen. Ich komme sowieso nie auf sieben Bergspitzen sondern auf entweder 6 oder 9. Aber mit solchen Kleinigkeiten geben sich Sagen nicht ab. Sieben müssen es sein, denn weder Sechs noch Neun sind magische Zahlen. Egal. Bei guter Sicht segelt man hier durch eine Traumlandschaft.
 

11.07.2005 12:27

Das Foto ist nicht so spektakulär, die Realität schon. Am besten mit dem Fernglas betrachten: die erste Varde bleibt an Steuerbord, die folgende Eisenstange interessiert nicht (querlaufendes Fahrwasser), die zweite Varde (zusammen mit dem Einfach-Licht) bleibt an Backbord, die dritte Varde hat kein Händchen (Eisenplatte).
 

11.07.2005 12:57

 

 

Ein weiteres Prachtstück der Vardenstraße; so eine Art Kombivarde. Das oben angebrachte Einfachlicht wird von der Sonne in einen “Schein-Betrieb” gesetzt.

 

Die “Vardenstraße” trägt den Namen “Skålværleia” und führt direkt an diesem Ort, der mir von mehreren Einheimischen empfohlen wurde, vorbei.

 

Da ich von derartigen “nicht-kommerziellen” Empfehlungen bisher nie enttäuscht wurde, war es selbstverständlich, mir die Insel näher anzusehen.

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Skålvaer

Mein Alleswisser (DNL Band 5 von 1998) schreibt: “ Skålvær, 21 m trekai, dybder 3,2 - 4,6 m. ... fortøyningsbolter ... sand- og skjellbunn. Stedet har narursti.” Außerdem ist nach dem Ort das Fahrwasser benannt, das ich entlang fahre. Aber dazu später.

Von dem Ort ist zunächst nicht viel zu sehen:

11.07.2005 13:16

Ein solider Schiffsanleger, ein(!) kleines Fischerboot, ein großes weißes Haus und einige kleinere Häuser sowie eine Kirchturmspitze. Viel mehr wird es auch nicht, wenn man an Land geht, aber das Wenige wird auf eine außergewöhnlich informative und spannende Art und Weise beschrieben.

(Ich bin ziemlich genervt von den marktschreierischen Anpreisungen der Tourismus-Vermarkter: alles ist das Größte, das Beste, das Einzigartige - dabei würde es schon reichen wenn es groß, gut und nicht schon wieder dasselbe wäre, was die Nachbar-Gemeinde angepriesen hat. Und vor allem wenn es geöffnet und preiswert wäre.)

Hier ist es anders und deshalb gefällt es mir, auch wenn es nicht mehr ist als das, was man an vielen anderen Orten der Küste sehen kann. Und hier wird mitgedacht: da es nur diesen einen Anleger gibt, wird einem mitgeteilt, wann man hier ungestört mit seinem Boot liegen kann und wann man evtl. der Personenfähre Platz machen muss: auf keinen Fall am Dienstag, Donnerstag und Samstag.

11.07.2005 13:34

11.07.2005 13:47

 

 

xx

11.07.2005 13:36


“Es war einmal ...

Hättest Du Skålvær vor 100 Jahren besucht, hättest Du eine ganz andere Ansicht (Skizze derselben im unteren Teil der Seite) gehabt als heute. Ungefähr 100 Personen waren damals mit dem Gut und dem Handel auf Skålvær verbunden. Die Häuser im Umfeld des Kais bildeten fast eine kleine Stadt (im Sinne von dicht gedrängt stehend)! Über 20 Gebäude standen da auf einem so engen Raum.”

“300 Jahre lang war Skålvær ein bedeutender Handelsplatz. ... Fisch wurde von hier ins In- und Ausland verkauft. Es gab einen landwirtschaftlichen Betrieb, gerichtsähnliche Funktionen, ein Gästehaus und eine Kirche mit Friedhof. Heute allerdings ist die Insel ganzjährig so gut wie unbewohnt.

Eine Wanderung über die Insel gibt Dir einen Einblick in das Geschehen während dieser vergangenen Zeit.”

Und dieses Versprechen wird wahr gemacht. An allen relevanten Punkten finden sich diese liebevoll getexteten Hinweistafeln. Das ist das erste Mal, das ich so etwas in dieser Ausführlichkeit an der norwegischen Küste vorfinde. (Dass die Tafeln nicht auf deutsch geschrieben sind, darf man den Initiatoren wohl nicht vorwerfen.)
 

11.07.2005 14:46

Der liebevoll wieder hergerichtete “Hagen”, eine Art Prachtgarten der ehemaligen Kaufmannsfamilie der Insel.
 

11.07.2005 14:05

Der größte Teil der Insel wurde vor langer Zeit von der Gemeinde aufgekauft. Deshalb trifft man hier nur auf wenige und einigermaßen bescheidene Sommerhäuser. An der Kirche - finde ich - ist nichts Besonderes. Aber die Geschichte der Kirche ist das Interessante.
 

11.07.2005 14:21

“In den 1860er Jahren schwappte eine religiöse Erweckungswelle über das Land. ... Zu dieser Zeit war Anthon Christian Röring Handelsmann auf Skålvaer, ursprünglich kein religiöser Mensch.

Nach und nach, mit steigenden Schulden, größerer Konkurrenz in der Nachbarschaft, Alter und Krankheit erwachte das religiöse Interesse.
 

Mehrere andere Handelsherren hatten die Initiative ergriffen, Kirchen in der Nähe ihrer Niederlassung bauen zu lassen. So in Nordvika auf Dönna, in Kjerringsöy (nördlich Bodö) und später in/auf Hestad (???)


Auf Skålvaer, dem Zentrum der Inseln im Schnittpunkt zwischen Vega, Heröy, Alstahaug und Tjötta, gab es keine Kirche. Über 1000 Menschen wohnten in dieser Inselwelt. Eine Kirche auf Skålvaer zu bauen hatte also ökonomische und religiöse Gründe.

1882 bat Röring ... um die Erlaubnis für den Kirchenbau. Er stellte aus eigenem Besitz den Grund und Boden für die Kirche und den Kirchhof gratis zur Verfügung. Er versprach auch den Transport des Baumaterials kostenfrei durchzuführen

Selbst erlebte Röring den Bau nicht, er verstarb kurz nach Weihnachten 1985.”

11.07.2005 14:26


“1988 erhielt das Kirchenkommitee den Bescheid, dass die alte ANNEX-Kirche in Malm, im Beisdalen in Nord-Tröndelag, durch eine neue Kirche ersetzt werden solle. Der Nachfolger des verstorbenen Initiators, Fridthjof Röring, erhielt eine Vollmacht, reiste gen Süden und kaufte das Kirchenmaterial. Für 650 Kronen wurde er Besitzer einer Kirche.

Die Wände und das Dach waren in gutem Zustand. Die Kirche wurde umgehend abgebaut, und das Material traf bereits im September desselben Jahres auf Skålvaer ein.

Der Baumeister der Kirche wurde der Tischler Nils Kristian Andersen aus Tjötta. Man unterzeichnete einen Vertrag, demzufolge die Kirche bis zum August 1989 mit voller Einrichtung, Malerei und Material für 2050 Kronen zu errichten sei.

 


Vor dem Jareswechsel 1988/89 war das Dach auf dem Kirchengebäude. Sie wurde im ursprünglichen Stil, mit geringen Veränderungen errichtet.

Sie erhielt einen neuen Fußboden und eine neu innere und äußere Verkleidung der Wände.

Als die Kirche vollständig errichtet war, hatte sie 7.404,33 Kronen gekostet, die Schulden beliefen sich auf 3.528,26 Kronen. (Weil zuvor unter der Bevölkerung und den Fischern für den Bau der Kirche gespendet worden war.)

 

Die Kirche wurde ein beliebter Versammlungsort. Die Anzahl der jährlichen Gottesdienste wurde auf 10 festgesetzt.”

Eine weitere Tafel enthält folgenden Text:


“Charlotte Röring, die Enkelin Anthon Christian Rörings, erhielt kurz nach der Einweihung der Kirche die Auflage, dass sie und alle zukünftigen Besitzer des Handelshauses ‘keinen Sonntagshandel oder Ausschenken von Bier, Wein oder alkoholischen Getränken vor den Tagen betreiben dürfen, an denen Gottesdienste auf Skålvaer abgehalten werden’ betreiben dürfen.

Das sagt einiges über das Verhalten der Kaufleute und der Bevölkerung im Zusammenspiel von Alkohol und Kirchenbesuch.”

Zurück zur Natur

11.07.2005 14:30

Auf dem höchsten Punkt der Insel hat man freie Sicht in alle Richtungen. In 52 km Entfernung liegt der jedem Hurtigrute-Fahrer vertraute Torghatten (der Berg mit dem Loch), während in 56 km Entfernung im Norden der Berg auf Lovund zu sehen ist.

 

Rund 12 Seemeilen südlich Skålvaer liegt die große Insel Vega. Aber das ist ein anderes Kapitel.

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