By Holger Melms
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Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
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Von Kya bis Kya - via Halten

 


Die Insel Kya / Mausundvaer / Gjaesingan

 Sauöya / Halten / Kya-Leuchtturm
 

 

 


xxx
 

 

Ich weiß nicht, was Kya auf norwegisch bedeutet. Auf jeden Fall kenne ich zwei “Kya”. Einmal die kleine Insel mit dem ehemaligen Fischerdorf nördlich von Fröya und zum Zweiten den Felsbuckel mit einem Leuchtturm südwestlich der Buholmråsa. Beide liegen in der Provinz Süd-Tröndelag. Vielleicht gibt es noch weitere Orte mit diesem Namen.

 

Auch auf der Rückreise macht mir das Wetter bei der Buholmråsa einen Strich durch die Rechnung: abermals muss ich mein Planziel ändern. Statt bis Rörvik zu segeln erreiche ich vor Einbruch der Dunkelheit bestenfalls Småvaeret. Es sieht von See mit seinen wenigen, leuchtend farbigen Häusern in einer öden, mit Untiefen gespickten Küste wie eine Verheißung aus. Und es liegt “hinter” (nördlich) der mir so unangenehmen Buholmråsa. Damit schließt sich der Kreis meiner Fahrt durch Süd-Tröndlag.

 

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Kya - die Insel

 


Ohne die vielen Hinweise auf Kya wäre ich nicht auf die Idee gekommen, diese abgelegene, kleine öde Insel anzulaufen. 
 

 

01.08.2005  09:59

Und alleine wäre ich bei Gegenwind an diesem Tag auch nicht nach Kya gekreuzt.

(Aber Rie nahm für einen 10 Minuten Spaziergang über die auch ihr unbekannte Insel eine zweistündige “Anreise” mit Gegnern wie Wind und Untiefen gerne in Kauf.)

 


Nachdem ich dann aber dort war, wäre ich am liebsten gleich mehrere Tage geblieben.
 

 

1.08.2005 12:41

 

Das ist die Gesamtheit von Kya - und ich habe jetzt Hafen und Insel für mich allein.

Um dieses karge Eiland zu erwerben, habe ein Trondheimer Advokat mehrere Hunderttausend Norwegische Kronen gezahlt. (An wen? Die Gemeinde? Den Staat?) Der neue solide Holzkai stammt vielleicht von ihm, denn die Gemeinde Fröya hat mit der Qualität so ihre Probleme:

 

1.08.2005 12:34

Mit dieser Tafel an der rund 300(!) m langen Mole, die noch heute fast unbeschädigt steht, rühmt die Gemeinde (Kommune) von Fröya eine “Tausendjahrsstätte” (TUSENÅRSSTED).

Die Farbe an ihrer Gedenktafel hat dagegen keine 5 Jahre unbeschadet überstanden.

 

 

 

1.08.2005 12:45

 

Das ist nun das ganze Kya: 6 Wohnhäuser, 2 Geräteschuppen, ein Leuchthäuschen, der neue und ein älterer, bereits im “DNL-Lotsen” beschriebener 5 m Betonkai, rechts im Bild.
 

 

1.08.2005 12:21

 

Was mir an den sechs Wohnhäusern so gefällt: es sind keine hochgestylten Sommerresidenzen sondern wohl weitgehend unveränderte Gebäude der letzten Insel-Bewohner. An dem braunen Haus links ist ein langes Brett mit einem “Willkommen auf Kya - einer Jahrtausendstätte” befestigt.

 

2.08.2005 11:27

 


Leider weiß ich so gut wie nichts über die Insel, außer dass es einst ein Fischerdorf war, jetzt einem Advokaten aus Trondheim gehört, der ein 60-Fuß-Segelboot besitzt und dass vor dem Verkauf der Insel an ihn eine Gruppe von Kya-Freunden sich um den Erhalt der Bebauung der Insel kümmerte. Selbstverständlich gab es um diesen Verkauf heftige Auseinandersetzungen, die zu gewissen Zugeständnissen des neuen Besitzers geführt haben sollen, u.a. die weitere Nutzung der Insel durch die Allgemeinheit.

 


Nachtrag:

aus den Texten, die ich im Internet gefunden habe, scheint der “Schurke” in diesem Stück nicht der millionenschwere Advokat Harald Krogstad aus Trondheim zu sein, sondern eine Behörde in Oslo. Anstatt das niedrigere Angebot der 400 Kyafreunde entsprechend den Wünschen der Gemeinde Fröya und der Bezirksregierung (Sör-Tröndelag) im Interesse der Allgemeinheit zu akzeptieren, griff sie sich die Dreiviertel Millionen Kronen, die der Privatmann bot. (Man könnte meinen, der Staat Norwegen nagt am Hungertuch. Wie die Behörde vor vielen Jahren in den Besitz der Insel gekommen ist, habe ich nicht gefunden.)

Seit März 2001 ist Kya also in Privatbesitz.

Aus http://home.no.net/pettervv/art536250.htm

1. Aug 2001 Kya ble lagt ut for salg i 1999.

Kyas venner, med sine 400 medlemmer, önsket å kjøpe området for å gjøre det til et utfartssted for folket på Frøya, men Harald Krogstad var villig til å betale mer enn foreningen hadde råd til. I mars i år ga Statens landbruksforvaltning Krogstad konsesjon til å overta Kya, i strid med Frøya kommune og Sør-Trøndelag fylkeskommunes ønsker. Han kjöpte da Öya for 762 000 kroner.

Styret i Kyas venner gikk nylig inn for å begynne arbeidet med en klage til Sivilombudsmannen. ...

- Folk er sinte fordi landbruksforvaltningen ikke lyttet til de lokale myndighetene. Vi føler oss overkjørt av byråkrater fra Oslo som ikke kjenner forholdene her, sier Svendsen. Han understreker at foreningen ikke har noe imot Harald Krogstad som person. - Vi synes bare det er feil at privatpersoner utenfra kjøper opp store eiendommer langs kysten. Vi er også usikre på hva Krogstad vil bruke øya til, det har vi nemlig ikke fått noe klart svar på, sier Svendsen. Medlemmene i Kyas venner er redde for at retten til fri ferdsel på øya skal bli innskrenket. Kya har også tidligere vært i privat eie, og Svendsen at folket på Frøya har blandede erfaringer med det.

Harald Krogstad frykter ikke en klage til Sivilombudsmannen. ... Han ser heller ikke noe galt i at han kjøpte øya.

- Jeg er blitt glad i stedet, etter å ha besøkt det mange ganger opp gjennom årene. Folk på Frøya har ikke noen enerett på Kya, mener han. (Er aber schon!)
 

 


Noch ein Nachtrag mit dem Titel “Kaum zu glauben”:

 

Laut “http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nrk_trondelag/5125120.html” (link inzwischen ohne Inhalt) ist am 9. Oktober 2005 (Sonntag) ein 150 Jahre altes Segelschiff nach einem Motorschaden bei Homlingsvaer auf eine Schäre getrieben und gesunken. Zwei Frauen, zwei Männer und ein Hund konnten gerettet werden. Das Segelboot kam von Kya. Weder der Name des Schiffes noch der des Eigners wird in dem Bericht erwähnt. Der Artikel enthält drei Fotos, eins davon zeigt das gesunkene Segelschiff an dem oben abgebildeten neuen Kai. Man könnte auf die Idee kommen, eins und eins zusammenzuzählen - und hätte die richtige Lösung. 

 

 

1.08.2005 13:23

 

Obwohl riesig, ist dieser Eisentopf zum Wassersammeln wohl ungeeignet. Aber zum Kochen von (Fisch)-Suppe ist er wohl einige Nummern zu groß. Also was dann? Fischleber zu Tran verkochen.
 

 

1.08.2005 12:30

 

Das Gestell kann ich zuordnen und kann sogar behaupten, dass es - wahrscheinlich von den Kya-Freunden - nachgebaut wurde, denn die Drähte der echten Fisch-Trockengestelle waren viel enger gespannt. Aber es zeigt, wie eng diese räumlich begrenzte Insel bebaut werden musste. 

 

 

 

1.08.2005 13:22

 

Mit der Zuordnung dieses am Rande einer Felsspalte stehenden Gebäudes habe ich auch keine Probleme. Gewundert hat mich nur, das hinter jeder Tür Doppelsitze angebracht sind.

 

 

 

1.08.2005 13:26

 

Was mich an so vielen Sommerhäusern “in der Natur” so stört, hier fehlt es vollständig: Blumenrabatten mit Tulpen, Stiefmütterchen, etc. Vielleicht haben sich die Inselbewohner an den wild wachsenden Schönheiten erfreut.
 

 

1.08.2005 13:27

 


Ein Blick zu den Nachbarn:

 

2.08.2005 10:20

 

Vielleicht muss man sich mit einem kleinen Segelboot bei nur 6 Beaufort gegenan an den vielen Untiefen vorbei bis zu einer dieser alten Fischerinseln durchgekämpft haben, um das Gefühl nachzuempfinden, die Nachbarn zwar zu sehen aber möglicherweise nicht erreichen zu können.

Der Turm am Horizont ist das Leuchtfeuer bei Titran. Bis dorthin sind es 8 Seemeilen. Dahinter, in 20 Seemeilen Abstand, die große flache Insel Smöla. Jenseits Smöla, in 42 Seemeilen Luftlinie, die nächste größere Stadt: Kristiansund.  
 

 

 

Fröya mit umliegenden Inseln aus 60 km Höhe gesehen. Quelle: NASA World Wind 1.3.3.1

 

 

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Mausundvaer

 


Eigentlich hätte ich zunächst nach Sula segeln sollen, denn es liegt in etwa “auf der Strecke”. Aber leider nur “in etwa”, denn eine direkte Ansteuerung von Kya führt durch ein endloses Gewirr von Untiefen und Schären, die ich mir beim besten Willen nicht zutraue, so sie denn überhaupt möglich sein sollte. Und die Wetterprognose sitzt mir im Nacken, denn von Halten, das ich in zwei Tagen erreichen kann, möchte ich direkt über die Folla - mit Südwind - bis Rörvik segeln. Also: Sula auslassen und direkt nach Mausundvaer

.

 

2.08.2005 15:23

 

Die Hafeneinfahrt ist ein ziemliches Mauseloch. Und direkt konnte ich sie auch nicht ansteuern, da mir eine 12 m Brücke den Weg versperrte. Aber drinnen ...

 

2.08.2005 17:02

 

... tobt der Bär. Und nicht nur bei den Fischern, sondern auch bei den Urlaubern ...

 

2.08.2005 16:09

 

... aller Klassen. (Das kleinere Segelboot ist eine Maxi Magic, mit dessen Skipper ich zwei nette Abende verbrachte - in XXX und in Halten.)
 

 

2.08.2005 16:01

 

Der Hafen ist ein kurzer Schlauch, in dem es wohl nur den Einheimischen leicht fällt, einen Liegeplatz zu ergattern. Ich legte mich längs des unmittelbar vor mir in den Hafen eingelaufenen Seglers - am Kai des Landhandels, wie ich später erfuhr. Zunächst bekam ich von ihm auf nichts Englisches eine Antwort. Dann kramte ich mein Norwegisch zusammen, und erhielt ein Dutzend gute Tipps.
 

 

2.08.2005 16:01

 

Und das Beste: ein - sogar im Winter - geöffnetes Lokal: Sjöblomsten. Es liegt im ersten Stock und bietet einen ausgezeichneten Blick auf den quirligen Hafen:

 

2.08.2005 17:05

 

 

Nicht nur quirlig, auch aggressiv:

 

2.08.2005 17:54

 

Weil die norwegischen Fischer den Beitritt zur EU mehrmals abgelehnt haben und nun mit EU-Zöllen belegt werden, antworten sie mit dieser herzigen Aufforderung an uns. Sollten wir nun mit der Devise “Kauft keinen Fisch aus Norwegen” antworten?

Ich habe dieses Plakat bisher nur einmal - hier - gesehen. Unter den Norwegern scheint es ziemlich bekannt zu sein.


 

 

Es gibt in Mausundvaer noch ein zweites Lokal, das ich aber nicht gefunden habe. Dort würde man wohl einen ruhigeren Platz für die Nacht finden. Mich zieht es auf jeden Fall weiter nach Norden, in Richtung Halten.

 

 

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Gjaesingen

 

Sowohl der Segler an Landhandelkai als auch der Skipper der Maxi Magic meinten, das nur 8 Seemeilen nördlich von Mausundvaer liegende Gjaesingen wäre ein guter Hafen für die Nacht. Meine Erwartung war anhand der Karten sehr gedämpft. Als ich dann noch die ungenügend gekennzeichnete Hafeneinfahrt sah, ging meine Erwartung gegen Null und wurde sogar noch übertroffen.

 

2.08.2005 20:44

 

In dem engen inneren Hafenschlauch begriffen diese Jugendlichen nicht, das ein Segelboot bei Wind und Strom nur eingeschränkt manövrieren kann und purzelten vor meinem Bug munter ins Wasser. Die Bojen machen ein Ankern im Hafen unmöglich und der einzige Kai (einer bankrotten Fabrik jenseits des rechten Bildrands) wird von ein paar Einheimischen als Privateigentum betrachtet. Endgültig sauer war ich, als einer dieser Okkupanten den vollkommen verrotteten und zusammenbrechenden ehemaligen Kai vorne rechts als Liegeplatz empfahl.

Trotz des kräftigen Windes legte ich die PHINE außerhalb des Hafens an den ungeschützten rohen Fähranleger, von dem ich auch erst ein paar mürrische Angler vertreiben musste, was ich allerdings gerne tat. Nachts ließ der Wind nach. Und bei meinem Abendspaziergang traf ich noch zwei nette Menschen. Und spät abends besuchte mich der Skipper der Maxi Magic.
 

 

3.08.2005 07:19

 

Blick von “meinem” Fähranleger in Richtung Frohavet (nach Osten) kurz vor dem Ablegen kurz nach sieben Uhr.
 

 

3.08.2005 07:33

 

Ein Blick zurück auf das gegen die dunklen Wolken malerische, nahezu baumlose, ungastliche Gjaesingen.

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Sauøy(a)

 

Dieser “Ort” hatte mich 1997 ungemein beeindruckt: am Ende der Welt, kaum zwanzig Häuser, kein Mensch zu sehen, und eine große, wunderschöne Kirche! Da musste ich nochmal hin.

Und auch diesmal gab es wieder eine Überraschung: laut Seekarte gibt es keine zweieinhalb Seemeilen weiter südlich im Vaeroeysund eine weitere Kirche, die ich zunächst nicht erkennen konnte. Erst als ich den Sund passiert hatte wurde im Rückblick eine weiße Kirche sichtbar. Also zwei dicht beieinander liegende Kirchen in dieser gottverlassenen Gegend?
 

 

3.08.2005 09:35

 

Dieser “Ort” hatte mich 1997 ungemein beeindruckt: am Ende der Welt, kaum zwanzig Häuser, kein Mensch zu sehen, und eine große, wunderschöne Kirche! Da musste ich nochmal hin.

Und auch diesmal gab es wieder eine Überraschung: laut Seekarte gibt es keine zweieinhalb Seemeilen weiter südlich im Vaeroeysund eine weitere Kirche, die ich zunächst nicht erkennen konnte. Erst als ich den Sund passiert hatte wurde im Rückblick eine weiße Kirche sichtbar. Also zwei dicht beieinander liegende Kirchen in dieser gottverlassenen Gegend?
 

 

3.08.2005 09:42

 

Hinter dem Molenkopf wird die (rotbraune) ehemalige Fischannahme und die Kirche sichtbar. Der Holzsteg führt zum Fähranleger (jenseits des rechten Bildrands).
 

 

3.08.2005 09:46

 

Das Tor zum Rest der Welt. Von hier kann man an einem oder einigen Tagen der Woche mit Passagierschiffen bis Trondheim fahren. An diesen Reifen haben wir 1997 gelegen, allerdings war der - öffentliche - Fähranleger damals noch nicht so ramponiert.

Dafür scheint sich der “private Sektor” zu erholen. Das Gebäude der Fischannahme erschien uns 1997 zu verfallen, um dort festzumachen. Jetzt ist alles renoviert und ich kann bequem dort festmachen.
 

 

3.08.2005 10:21

Man hatte mir berichtet, dass es neuerdings ein Ehepaar mit Kindern gäbe, die versuchen würden, hier zu leben. Unmittelbar nach dem ich an Land geklettert bin, treffe ich auf diesen Hinweis.

Vielleicht sind ist das Ehepaar die “Sauöya Hafen GmbH”, die darum bittet, zu einer Tanzveranstaltung kein Essen und keine Getränke mitzubringen, sondern diese wie in jedem ordentlichen Restaurant zu bestellen.

 

 

3.08.2005 10:23

 

Innen ist alles frisch gestrichen und aufgeräumt. Und zum Tanzen gibt es auch reichlich Platz. Vielleicht war Halten (siehe Foto weiter unten) das große Vorbild.
 

 

3.08.2005 10:28

 

Über diese ebenfalls renovierte Holzbrücke gelangt man zum “Festland”, d.h. auf die eigentliche Insel. Die weißen Häuser direkt am Hafen sind die größten der Insel und gehörten/gehören sicher der Familie des Inselherren:

 

3.08.2005 10:34

 

Von hier oben hat man diesen Blick auf das alte Ortszentrum: Fähranleger mit (ehemaliger) Tankstelle links, Fischannahme und (ehemaligem) Landhandel in der Mitte. Der Schwimmsteg kann nur wenige Jahre alt sein.
 

 

3.08.2005 10:32

 

Von hier oben hat man diesen Blick auf das alte Ortszentrum: Fähranleger mit (ehemaliger) Tankstelle links, Fischannahme und (ehemaligem) Landhandel in der Mitte. Der Schwimmsteg kann nur wenige Jahre alt sein.
 

 

3.08.2005 10:36

 

Das Ende der etwa 300 m langen Hauptstraße, die vom Hafen zum “Herrenhaus” und dann durch dieses Tal führt. Die rund 20 Wohnhäuser der einfachen Familien liegen weit auseinander gezogen auf den kargen Felsen. Keins der Häuser ist verfallen, fast jedes ist in einem anderen Stil gebaut, einige sind typische Neubauten.

Und wo bleibt die Kirche?
 

 

3.08.2005 10:42

 

Verschlimmbessert, wie ich finde! Wenn ich mich recht erinnere, war die Kirche 1997 in einem Grünton gestrichen, der mit dem Braun der Fensterrahmen harmonierte und ihr ein sehr spezielles Aussehen verlieh. Weiß scheint aber modern geworden zu sein, so dass man das 1904 gebaute Gebäude während der Renovation zum 100-Jährigen wahrscheinlich umfärbte.

Die Geschichte der Kirche wird vermutlich derjenigen von Skålvaer ähneln.
 

 

3.08.2005 16:49

 

Ohne mit einem der wenigen sichtbaren Bewohner bzw. Urlauber gesprochen zu haben, verlasse ich die Insel am späten Nachmittag in Richtung Halten, dem äußersten Zipfel dieses Inselreichs.

 

 

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Halten

 

Halten besteht aus einer isoliert im Meer liegenden Gruppe von mittleren und kleinen Inseln, von denen nur wenige bewohnt sind. Im Süden liegt eine Vielzahl weiterer Inseln, im Norden trifft man erst nach rund 50 Seemeilen wieder auf Inseln. Im Osten liegt in rund 25 Seemeilen das Festland, im Westen liegt Grönland. Von Süden, Osten und Norden ist die Ansteuerung von Halten einfach. Der Leuchtturm von Halten ist ein weithin sichtbares Seezeichen.

 

3.08.2005 19:29

 

Halten voraus. Fotos sind halt nur ein müder Abglanz der Realität, besonders wenn sie verkleinert werden mussten. Zumindest kann man die sanft schwingende Dünung erahnen.
 

 

3.08.2005 19:39

 

Ein fischender Fischer in der Abendsonne vor der Hauptinsel (Husöya) von Halten. (3. August 2005, 19:40)
 

 

3.08.2005 19:48

 

Oh Wunder! Der Leuchtturm ist in bestem Pflegezustand! (Der Leuchtturm steht auf seiner eigenen Insel. Dort scheint auch die Wetterstation zu liegen. Also wird dort auch jemand wohnen. Andernfalls müsste jemand alle 4 Stunden rüber fahren, um die Instrumente abzulesen.)
 

 

3.08.2005 20:22

 

Endlich mal kein Gedrängel an dem erst vor wenigen Jahren gebauten Schwimmsteg. Im Hintergrund rechts die ehemalige Fischfabrik.
 

 

3.08.2005 20:01

 

Husöy - auf dieser Insel stehen die meisten Häuser, während die anderen Inseln von einzelnen Familien bewohnt werden, die offensichtlich noch berufsmäßig fischen. Allerdings ist mir unklar, wo sie ihren Fang abliefern. Denn eine tägliche Schiffsverbindung - wie auf Myken - gibt es hier nicht.
 

 

3.08.2005 20:30

 

Zufällig treffe ich auf einen jungen Mann, der mir bereitwillig Auskunft gibt. Alle Gebäude links PHINEs Mast werden von einem Verein erhalten und bewirtschaftet, in dessen Vorstand sein Vater arbeitet. Er zeigt mir die Räume in dem Gebäude mit dem Flachdach. Der 1997 sichtbare Verfall ist erfolgreich gestoppt.
 

 

3.08.2005 21:43

 

Eine der Einnahmequellen des Vereins scheint ein dreitägiges(?) Halten-Festival in diesem “Tanzsaal” zu sein. Das wäre mal ein Ziel für das nächste Jahr.

Nach dieser Führung wurde ich zum Fischessen eingeladen. Wir aßen den vor einer Stunde gefangenen Fisch mit Dünnbrot. Er schmeckte wie eine Delikatesse, obwohl es sich um nichts anderes als gekochten Sei (Seelachs) handelte, der als billiger Fisch gehandelt wird. Sollte es einen Unterschied zwischen “Frischem Fisch” und frischem Fisch geben?

Ich musste mich vorzeitig verabschieden, denn die Maxi Magic kam in den Hafen gesegelt und ich verbrachte mit ihrem Skipper wie verabredet einen weiteren angenehmen Abend.
Für den nächsten Tag war südlicher Wind vorausgesagt, d.h. ich würde angenehm in Richtung Rörvik segeln können.

 

 

3.08.2005 20:55

 

Vorabendstimmung - es ist 21 Uhr - im Hafen von Halten. Kein Wunder, dass einige alte Fischer ihre einsamen, weit draußen im Meer liegenden Inseln einfach nicht verlassen wollen.

 

 

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Kya - der Leuchtturm

 

4. August 2005   17:29   Kya Leuchtturm

 

Dieser Leuchtturm auf seinem Felsklumpen liegt einige Seemeilen nordwestlich der Buholmråsa am Südende der berüchtigten Folla. Der Bunker ist kein Bunker sondern das - wohl nicht mehr benutzte -  Bootshaus. Auch fehlen die heute üblichen, im Freien stehenden Dieseltanks. Möglicherweise wird der Leuchtturm nur noch mit einer 40 W Lampe betrieben (wie z.B. Svenska Högarna), die von dem schwarzen Sonnenkollektor über einen Haufen Akkumulatoren mit Strom versorgt wird. Ich vermute, ab 10 Beaufort wird der Felsklumpen vollständig überspült.

Vielleicht gibt es sogar einen “Freundeskreis des Leuchtturms Kya”, der ihn an erprobte Einsiedler vermietet - oder an angehende Segelboot-Crews, die vorab wissen wollen, ob sie miteinander auskommen werden. 

Im Internet nachgelesen (www.fyr.no):

  • Die Leuchtfeuerstation Kya hat eine dramatische Lage auf einer kleinen Schäre .
  • Der zylindrische Gusseisenturm steht auf einem hohen Sockel aus kräftigem, präzis gemeißeltem Stein.
  • Die ursprüngliche Blitzblinklinse 2. Grades ist durch eine kleinere, feststehende Linse ersetzt worden.
  • Der Turm enthält eine kleine, einfache Wohnabteilung mit fünf Schlafkammern, die heute zwar ohne Einrichtung, aber sonst unverändert sind.
  • Das Bootshaus ist ein faszinierendes Stück Architektur, geformt mit dem Ziel, dem Meer möglichst wenig Widerstand zu leisten.
  • Die Anlegeverhältnisse sind schwierig, selbst bei gutem Wetter.
  • Kya ist eine der dem Wetter am meisten ausgesetzten Stationen der Küste und erlitt im Laufe der Jahre wiederholt Sturmschäden.

Errichtet: 1920
Betriebsstand: Im Jahre 1958 automatisiert (wie? gab es da schon Solarzellen?) und nicht mehr bewohnt

 


 

 

Ausgewæ hlte
Kommune n in Süd-Tröndela g


Frøya


Osen
 


Über Kya
(norwegis ch)
 


Krogstads Insel

Eigentüm er
bis 1904

1000 Jahre Kya

 

 

 

 

 

Dieses Kya ist knapp 70 Seemeilen (Luftlinie) von der Insel Kya entfernt. Es liegt an der Nordgrenze von Süd-Tröndelag und ich segle in Richtung Osten mit dem Ziel Småvaeret in Flatanger, womit sich der Kreis meiner Fahrt durch diese Provinz schließt.

 

 

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